Grundstein
Februar 2014
Interview mit Ilani
Hallo Ilani!
Hallo Du! *wegrenn*
Ilani, hättest du vielleicht Lust, .... Ilani? .... Ilani? *such*
[Nur eine tiefe Furche im Einstreu lässt erahnen, in welche Richtung Ilani gerannt ist.]
...
[Ein kaum wahrnehmbarer cremefarbener Blitz schießt vorbei.]
Ilani? Ilaaaaaani!
*in einer tiefen Bremsspur zum Stehen komm* Jaaaa?
Hättest du Lust, unseren Lesern ein wenig aus deinem Schweineleben zu erzählen?
Na klar! *wieder wegrenn*
*seufz* ... *wart bis Ilani das nächste mal vorbeigerannt kommt*
Ilani! Das geht aber nur, wenn du mal einen kleinen Moment hier bleibst.
Ach sooo, das wusste ich nicht. Was willste denn wissen? *unruhig mit den Pfoten herumscharr*
Kannst du uns vielleicht erzählen, woher du kommst?
Vom Heuballen.
Nee... ich meinte, woher du ursprünglich kommst.
Aus einem Ei.
Aus einem Ei??? *zweifelnd dreinschau*
Ja, meine Mama hat mir gesagt, dass ich aus einem Ei geschlüpft bin. Aus einem kleinen cremefarbenen Ei.
Ach so... *verunsichert umherschau*... Und dann? Als du aus dem Ei geschlüpft warst, wo hast du dann gewohnt?
Bei meiner Mama.
Klingt logisch. Weißt du auch noch, WO du mit deiner Mama gewohnt hast?
Das weiß ich nicht mehr so richtig. Ich hab ein bisschen hier und da und noch ein bisschen woanders gewohnt. Das war ganz viel Hin und Her. *kurz wegflitz*... *wieder zurückflitz*...
Das klingt ja gar nicht gemütlich. Hattest du es nirgends so richtig schön? Hattest du gar kein Zuhause?
Doch. Bei den Seesternschweinchen in Bünde. Da hatten wir unser erstes richtiges Zuhause. Aber ein ganz richtiges Zuhause war das auch nicht. Hat meine Mama gesagt.
Warum denn nicht?
Die Silke von den Seesternschweinchen hat sich ganz toll um uns gekümmert. Wir durften dort wohnen und haben zu Essen bekommen. Aber dort wohnten ganz viele Schweine. Meine Mama hat gesagt, das ist eine Meerschweinchen-Noschtaton. *Unterlippe und beide Oberlippen wieder sortier*
Meinst du eine Notstation?
Kann sein. *im Einstreu herumscharr*
Hast du dort mit deiner Mama gewohnt?
Ja. Und mit meinen Geschwistern. Aber nicht lange.
Bist du dort sofort wieder ausgezogen?
Nee, das nicht. Aber nach einer Weile haben meine Mama und meine Geschwister alle ein neues Zuhause gefunden. Ein richtiges.
Und du? Bist du dann ganz alleine dort in der Notstation geblieben?
Nein! Da wohnten ja noch ganz viele andere Schweine, die ein Zuhause suchten. Und mit denen habe ich dann in einer Gruppe gewohnt.
Und hat es dir dort gefallen?
Ja, das war schon schön bei den Seesternschweinchen. Da war immer was los *mit der Pfote in der Luft herumfuchtel* und es waren auch viele nette Schweine dabei. *grins*
Warum bist du dann nicht dort geblieben?
Man... *augenroll* Das ist doch eine Noschtaton!
Ach so... du wolltest also ein "richtiges" Zuhause.
Genau! *drei mal im Kreis herumflitz*
Und warum wolltest du ein "richtiges" Zuhause?
Oooohhh... *noch mehr augenroll* Du kannst aber dumme Fragen stellen. Du hast noch nie in einer Noschtaton gewohnt oder?
Ehrlich gesagt nicht...
Das merkt man! Ein richtiges Zuhause ist doch viel toller! Viel schöner und supiger!
Supiger?!? *fragend dreinschau* Kannst du mir sagen, was an einem richtigen Zuhause "supiger" ist?
Ein richtiges Zuhause heißt, dass man da wohnt, weil man da liebgehabt wird. Und weil man dort hingehört. Und weil man dort wohnt und nicht immer woanders und weil man dazugehört.
Weil man nirgendswo anders hingehört. Weil man da eine Familie ist und nicht nur ein Haufen Leute auf der Durchreise.
Wo wohnst du denn lieber? In einem Busbahnhof oder in deiner Schweinegruppe?
Äääh.... ich glaube... dann doch lieber in meiner... Schweinegruppe.
Siehste! *zustimmend nick*
Und wie gehts dir so ein deiner Schweingruppe? Sind die alle nett?
Ja schon. Die Muffin ist eine ganz Gemütliche. Die ist für mich ein bisschen wie eine Tante. Die kümmert sich mal um mich, wenn ich traurig bin oder wenn ich eine Frage habe. Und die Flummi ist ein bisschen wie eine große Schwester. Die ist manchmal gemein und muss raushängen lassen, dass sie ein kleines bisschen älter ist als ich. Dann will sie alles bestimmen und ich darf nix. Aber das lass ich mir nicht gefallen. Dann mach ich doch einfach was ich will und renne schnell weg.
Und damit kommst du davon?
Nee, die Flummi rennt mir dann hinterher und will mir einen auf die Nuss geben.
Und schafft sie das dann auch?
Nicht immer! *stolz guck* Meist nur so drei oder vier mal. Dann hat sie keine Lust mehr. Oder der Fips beschwert sich, wenn wir ihn ständig über den Haufen rennen. Und dann wird er sauer und brommselt herum und verscheucht uns.
Und dann gebt ihr erst mal Ruhe.
Ja klar. Für mindestens eine Minute. Oder eine halbe. Oder wir machen einfach woanders weiter.
Und wenn das den Fips dann immer noch nervt?
Dann versucht der Fips, uns beiden einen auf die Nuss zu geben.
Das stelle ich mir ziemlich wild vor...
Ist es auch! Deswegen machen wir dann auch regelmäßig Verschnaufpausen am Heu und mampfen gemeinsam ein paar Halme. Das beruhigt die Nerven und gibt neue Kraft für die nächste Raserei. - Oh! Da hinten die Flummi! ... Du, ich hab keine Zeit mehr...
Möchtest du noch abschließend etwas sagen?
Jaaa! Liebe Grüße an meine Mama und meine Geschwister - und natürlich auch an die Silke von der Seestern-Noschtaton! *winkewinke*
*davonflitz*
Danke für das Interview... *hinterher ruf*
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