Grundstein
Juli 2010
Unterschiede zwischen Meerschweinchen und anderen Nagern
(und was sonst noch so rumkreucht)
Kennen Sie das auch? Sie halten seit über 30 Jahren Meerschweinchen in einer extra dafür angelegten Traumlandschaft in Ihrem Vorgarten und Ihre Oma erzählt immer noch beim Kaffeeklatsch vom Hausfrauenbund: „Und die Sabine, die ist ja SO tierlieb. Die hat ganz viele Hamster zu Hause!“
Viele Menschen können mit unserer Liebe zum Meerschwein nichts anfangen und speichern maximal „Vieh“, „Ratte“ oder „Hamster“ in ihrer Großhirnrinde ab. Anfangs stemmt man sich noch mit aller Macht dagegen, aber irgendwann resigniert man, wenn die liebe Oma mal wieder fragt: „Und? Wie geht es deinen Mäusen?“
Hat man bis vor einiger Zeit noch mit „Hmmm *grompf* denen geht es gut“ geantwortet, kann man ab sofort sagen: „Omma! Das sind keine Kaninchen! Schau mal, hier hab ich nen tollen Link für dich. Lies dir das mal durch und du kannst dir ganz einfach merken, was bei mir zu Hause rumläuft!“.
Hat man eine lernwillige Großmutter, wird sie direkt vor dem nächsten Besuch den nahegelegenen McDonalds mit Hotspot aufsuchen, sich mit ihrem Netbook per W-LAN ins Internet einwählen und schnell mal auf dieser Seite hier nachlesen, was die „Sabine“ denn noch mal für „Ratten-Viecher“ hat.
Der Besuch dürfte dann, im optimalen Fall, mit „Hach! Und da sind ja auch deine süßen Meerschweinchen!“ beginnen.
Dumm ist nur, wenn man bis dahin keine Meerschweinchen mehr hat und auf Bart-Agamen umgestiegen ist. Aber das soll dann nicht mehr unser Problem sein...
Meerschwein vs. Hamster
Oft verwechselt und doch so unterschiedlich
Unterschied 1: Stummelschwänze
Wofür so ein kleiner Bömmel bei Hamstern nützlich ist, wissen wir leider nicht, da Meerschweinchen keinen Schwanz und wir keinen Hamster haben.
Unterschied 2: Backentaschen
Backentaschen sind für Hamster superpraktisch zum „Hamstern“. Hier ist genügend Platz für eine Tagesration Futter. Meerschweinchen speichern ihr Futter nicht. Was gefuttert werden kann, wird sofort aufgemampft.
Unterschied 3: Nachtaktivität.
Hamster sind nachts wesentlich aktiver als Meerschweinchen. Evolutionsbedingt ist es auch einfach praktischer nachts durch die Gegend zu wuseln, da deutlich weniger Räuber unterwegs sind. Meerschweinchen wiederum haben tagsüber kleine aktiv/passiv Rhythmen, während sie nachts nur wenige aktive Phasen haben. Bewegt sich das Tier nicht? Einfach mal tagsüber eine Viertelstunde warten. Spätestens dann ist ein Meerschweinchen wieder am Heu oder wuselt durch die Gegend. Der Hamster bleibt liegen und pennt.
Fazit:
Stummelschwanz? Dicke Backentaschen? Nachtaktiv?
Wahrscheinlich ein Hamster!
Zusatz-Hamster-Info:
Wer so ein seltsames Vieh in einer durchsichtigen Kugel durch die Gegend laufen sieht, sollte sich im Klaren sein, dass es sich dabei nicht um einen Hamster handeln kann. Denn diese Jogging-Bälle sind für Hamster viel zu stressig und werden von verantwortungsvollen Hamsterhaltern nicht verwendet.
Meerschweinchen vs. Pottwal
Gar nicht so einfach....
Unterschied 1: Zähne
Pottwale können bis zu 30 cm lange Zähne haben. Meerschweinchen eher um die 2 cm. Also einfach nachzumessen. Einfach mal ein Lineal an das Tier halten und die Oberlippen leicht spreizen. Auch die Anzahl der Zähne kann hier weiterhelfen. Während Meerschweinchen 20 Zähne haben sollten, haben Pottwale gut die doppelte Menge im Gebiss.
Unterschied 2: Tauchen
Mit einem ganz einfachen Experiment können Sie feststellen ob Sie einen Pottwal oder ein Meerschweinchen zu Hause haben. Stellen Sie einfach einen Wassernapf in Ihr Gehege. Ein Meerschweinchen wird voraussichtlich etwas Wasser schlabbern, den Napf ignorieren oder voller Panik flüchten „Ahhhhh ein Wassernapf!“. Haben Sie wiederum einen Pottwal zu Hause, wird er natürlicherweise versuchen, darin abzutauchen. Bis zu 30 km sind machbar! Achten Sie also auf eine entsprechende Napfgröße!
Unterschied 3: Das Blasloch
Wuscheln Sie bei ihrem Tier mal die Kopfhaare etwas auseinander. Befindet sich dort 1 Loch? Dann wird es vermutlich das Blasloch (Atemloch) eines Wals sein. Meerschweinchen atmen eher durch Mund und Nase. Und in der, haben sie sogar 2 Löcher!
Fazit:
Locker über 40 Zähne? Taucht gerne? Hat ein Blasloch auf dem Kopf?
Sie haben einen Pottwal zu Hause!
Verwechslung durch Desinteresse
Selbstverständlich wollen wir hier nicht nur die vergessliche Oma als Beispiel für typische Verwechslungen verwenden. Auch der übliche Zooladenbesuch, kurz bevor der kleine Jan-Niklas seinen 8. Geburtstag feiert, ist hier zu nennen. Was soll den kleinen Butziburli denn in den nächsten paar Wochen unterhalten, bis er keine Lust mehr dazu hat? Kanarienvogel, Schildkröte, Meerschweinchen, Kaninchen, Skalare,... die Auswahl ist groß und die sehen auch alle so gleich aus....
Meerschweinchen vs. Kaninchen
Für die Küche?
Unterschied 1: Füße
Während Kaninchen süße, rundum plüschige Pfoten haben, ist bei Meerschweinchen, vor allem an den Hinterpfoten, die grobe Verwandtschaft zu Vögeln (gleiche Mikrobe vor dem Urknall) nicht zu leugnen. Was ein Meerschweinchen Hinterpfote nennt, steht auch jeder Krähe, Kohlmeise oder alten Frau gut zu Fuß: Der Krähenfuß
Unterschied 2: Ohren
Kaninchenohren nennt man auch Löffel. Wobei die Form eher an ein Olivenschälchen erinnert (braucht jeder Haushalt mindestens 8 Stk. von!). Die Ohren sind rundum beplüscht und stehen normalerweise nach oben gerichtet vom Kopf ab. Meerschweinchenohren sind sehr dünn und nahezu (einen kleinen Flaum am Ohr hat ja jeder von uns) unbehaart. Der medizinische Fachbegriff ist hier nicht Löffel sondern Lederschlappohr. Und daran sieht man auch einen klaren Unterschied zwischen Meerschweinchen und Kaninchen. Löffel gibt beim Scrabble nur 18 Punkte während man mit Lederschlappohr locker 29 Punkte absahnen kann.
Unterschied 3: Internetseiten
Kaninchen können weder HTML noch 10-Pfoten-Schreiben. Das können Meerschweinchen zwar auch nicht, aber irgendwie bekommen die kleinen Fellbirnen doch eine Internetpräsenz zustande. Glauben Sie es nicht? Überlegen Sie einfach mal, auf was für einer Seite Sie exakt......JETZT gerade lesen.
Fazit:
Plüschfüße? Lange Flauschohren? Keine verrückte Internetseite?
Vielleicht haben Sie ja ein Kaninchen im Haus!
Meerschwein vs. südamerikanischer Nasenbär
Nasua nasua
Unterschied 1: Ringel am Schwanz
Bei einem Meerschweinchen fallen sofort die nicht vorhandenen Ringel am Schwanz auf. Wir vermuten, dass es daran liegt, dass Meerschweinchen keinen Schwanz haben (außer einen unsichtbaren). Beim Nasenbären fallen die Ringel jedoch sofort auf und sind typisch für diese Art.
Unterschied 2: Raubtier
Während beim Meerschweinchen nur 100% vegane Leckereien auf dem Speiseplan stehen, vertilgt der zu den Kleinbären gehörende Nasenbär sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung.
Unterschied 3: Nase
Der Nasenbär heißt Nasenbär, weil er eine auffällige Nase hat. Mit dieser sehr beweglichen Schnauze sucht er den Boden nach Nahrung ab. Meerschweinchen wühlen weniger mit der Schnauze nach Futter. Vielmehr schnobbern und schnüffeln sie nach ihrem nächsten Schmatz. Andi ist besonders gut im Schnüffeln und hat sich daher einen Spitznamen verdient, der auch zu einem Nasenbären passen würde.
Fazit:
Ringel am Schwanz? Allesfresser? Kein cooles T-Shirt?
Wahrscheinlich ein südamerikanischer Nasenbär!
Meerschweinchen vs. Rennmaus
Jetzt aber schnell...
Unterschied 1: Ohrenbewegung
Damit ein Meerschweinchen seine Ohren bewegen kann, muss es fast immer eine Pfote zur Hilfe nehmen. Ein kurzes Kratzen und schon schlappen die Ohren durch die Gegend. Rennmäuse sind ohrentechnisch anscheinend muskulöser ausgestattet. Hier wird nicht geschlappt, sondern die abstehenden Ohren können sich unabhängig voneinander in alle Richtungen bewegen. Geben Sie Laut und beobachten Sie. Bewegt sich das Ohr nicht, handelt es sich bei Ihrem Tier vermutlich um ein Meerschweinchen. Oder um eine Rennmaus mit Desinteresse...
Unterschied 2: Schwanz
Der Rennmausschwanz ist komplett behaart, gut 10 cm lang und hinten am Körper angebracht. Der Meerschweinchenschwanz ist unsichtbar und befindet auf dem Rücken oder hinter dem linken Ohr. Fassen Sie Ihrem Meerschweinchen mal hinters linke Ohr. Oft schlackert es dann mit dem (leider unsichtbaren) Schwanz hin und her. (Der unsichtbare Schwanz auf dem Rücken wurde im nächsten Bild mit einer Spezialkamera fotografiert.)
Unterschied 3: Laufrad
Durchsuchen Sie Ihr Gehege. Befindet sich dort ein Laufrad in ausreichender Größe? Dann wird es wohl eine Rennmaus sein. Meerschweinchen benutzen keine Laufräder. Andi z.B. fliegt lieber mit seinem Hubschrauber oder fährt Bagger.
Fazit:
Voneinander unabhängig bewegliche Ohren? 10 cm Flauscheschwanz? Und volle Kapelle im Laufrad?
Ihr Tier dürfte zur Gattung der Rennmäuse gehören!
Verwechslung durch Fachwissen
Wir wollen nicht alle Tierärzte in eine Schublade stecken. Trotzdem erlebt man beim Tierarzt kuriose Verwechslungsgeschichten. Unsere liebste ist eigentlich die, in der eine Frau mit einem frisch geborenen Babymeerschweinchen zum Arzt geht und dieser ganz freundlich fragt: „Und? Was hat denn der Hamster?"
Uns passiert es hin und wieder, dass die Besucher im Wartezimmer doch erstaunt sind, dass in der "gigantischen" Box (35 x 25 cm) nur ein Meerschwein sitzt. Seltsam, dabei passen die doch auch in eine handelsübliche Zigarrenkiste. Oder ist es einfach nur verwunderlich, dass jemand mit seinem Meerschwein zum Arzt geht? Ein neues kostet doch nur 15 Euro. Und gerne wird dann auch der so oft gehörte Standard-Satz abgelassen: „Wir hatten auch mal ein Meerschweinchen. Aber das ist schon tot.“
Meerschweinchen vs. Chinchilla
Der springende Punkt...
Unterschied 1: Preis
Chinchillas kosten im Zooladen locker das Doppelte von einem Meerschwein. Haben Sie das Tier nicht im Zooladen erworben, nehmen Sie es mit in den nächsten Supermarkt. Unter dem Bauch befindet sich normalerweise der Strichcode des Tieres. Einfach über die Kasse ziehen und den Preis ablesen. Sollte dieser Strichcode (auch Barcode genannt) nicht vorhanden sein, haben Sie Ihr Tier vermutlich auf dem Schwarzmarkt erworben.
Unterschied 2: Klettern
Geklettert wird bei beiden Tierarten recht gerne. Trotzdem sind Meerschweinchen eher „Treppenhüpfer“ während Chinchillas klettertechnisch etwas anspruchsvolleres Terrain besuchen können. Sogar Sprünge bis zu einem Meter sind möglich! Haben Sie einen Baum im Gehege? Das Tier in der Krone wird dann wahrscheinlich eher ein Chinchilla als ein Meerschweinchen sein. Außer Andi ist mal wieder mit seinem Hubschrauber hängen geblieben...
Unterschied 3: Alter
Chinchillas können gut doppelt so alt wie Meerschweinchen werden. Fragen Sie Ihr Tier einfach! Diese Unterscheidungs-Methode hat sich allerdings erst bei Tieren ab ca. 8 Jahren bewährt.
Fazit:
War das Tier ne Ecke teurer als 40 Euro? Kommt es auf erhöhte Plattformen ohne Hubschrauber? Ist es bereits 10 Jahre alt und immer noch top-fit?
Dann könnte es ein Chinchilla sein!
Meerschweinchen vs. Stoff-Meerschweinchen
Knopf im Ohr = Sicherheitsdienst?
Unterschied 1: Laute
Hier ist der Unterschied leicht festzustellen. Schneiden Sie einfach neben Ihrem Gehege ein paar Gurkenscheiben ab. Das Stoff-Meerschweinchen wirkt desinteressiert und bewegt sich nicht vom Fleck. Richtige Meerschweinchen rasten total aus, quieken und betteln was das Zeug hält.
Unterschied 2: Plastikkiste unterm Bett
Ziehen Sie die Plastikkiste hervor und beobachten Sie. Ist das Tier teilnahmslos, bewegt sich nicht und ist alleine? Dann wird es wahrscheinlich ein echtes Meerschweinchen sein. Um es 100%ig von einem Stoffmeerschwein unterscheiden zu können, bieten Sie dem Tier Bewegungsmöglichkeiten, Partner und Liebe an. Lebt das Tier nach einiger Zeit auf, wird es wohl ein echtes Meerschweinchen sein. Stofftiere würden dagegen nicht lebhafter werden.
Unterschied 3: Vibrissen (Tasthaare)
Meerschweinchen haben sehr sensible Tasthaare. Wird ein Tasthaar berührt, werden Sie eine sofortige Reaktion feststellen. Stoff-Meerschweinchen haben oft Tasthaare aus Nylon. Diese sind recht unempfindlich und reagieren nicht auf Berührungen.
Fazit:
Kein Interesse an "Es-gibt-Leckerlie-Geräuschen" und viel Bewegung? Sind die Vibrissen unempfindlich und aus Kunstfaser?
Sie haben ein Meerschwein! Aber aus Plüsch!
Meerschwein vs. Sumpfwallaby
beutellos Staubsaugen
Unterschied 1: Gewicht der Geschlechter
Bei den Sumpfwallabys sind die Männchen deutlich schwerer als die Weibchen. Bei unseren Meerschweinchen konnten wir genau das Gegenteil feststellen. Während die Damen ihr Gewicht in den schicken dicken Schweinepopo stecken, ist bei Andi nur die Meinung gewichtiger.
Unterschied 2: Einzelgänger
Sumpfwallabys sind Einzelgänger und treffen sich nur an den Futterstellen. Öttis sind Gruppentiere und machen fast alles zusammen. Zwar ist jeder Schweinetyp auch mal alleine unterwegs, aber normalerweise bleiben die kleinen Fellbirnen immer in der Gruppe zusammen.
Unterschied 3: Beutel
Manchmal sind die Öttis ganz schön neidisch auf die Sumpfwallabys. Die haben ihren Beutel immer dabei und können wunderbar ihren Kram mit sich nehmen. Meistens werden damit jedoch die Jungtiere transportiert. Wenn also ein Sumpfwallaby Staub saugt, hat es immer einen Beutel dabei. Meerschweinchen sind beim Staubsaugen immer beutellos. Conny z.B. saugt immer Krümelreste von der Korkröhre ab. Das hat ihr den Spitznamen „kleiner Kobold“ eingebracht. Mehr Infos dazu gibt es HIER.
Fazit:
Ein dicker Einzelgänger mit Ökobeutel? Ein Sumpfwallaby wohnt bei Ihnen!
Meerschweinchen vs. Hummel
Bssssssssss...
Unterschied 1: Flügel
Zählen Sie mal durch. Sind es insgesamt vier Flügel? Wahrscheinlich halten Sie eine Hummel. Sind Sie beim Zählen auf Null gekommen, wird es wohl ein Meerschweinchen sein. Sicherheitshalber empfiehlt es sich, drei mal zu zählen und den Mittelwert zu nehmen.
Unterschied 2: Honig
Erkunden Sie Ihr Gehege nach einer feuchten Stelle und stippen Sie den Finger darin ein. Schmeckt es nach würzigem Honig, danken Sie Ihrer insektoiden Mitbewohnerin für diesen kleinen Schmaus. Erinnert der Geschmack nicht mal entfernt an Honig kann ich nur „Bäh“ sagen und Sie werden wohl ein Meerschweinchen haben.
Unterschied 3: Fell
Einfacher zu unterscheiden gehts nicht. Hummeln haben ein mehrfarbiges (vorzugsweise gelb/orange – schwarz) Fell am ganzen Körper. Oft sind in der Kopfnähe kahle Stellen zu entdecken. Alles andere muss ein Meerschwein sein.
Fazit:
Honigsüß? Orange/schwarzes Fell am ganzen Körper?
Es könnte eine Hummel sein. Aber sicher sind wir uns da auch nicht... .
Meerschweinchen vs. Birneninfusor
Der Eine macht es, der Andere ist es!
Unterschied 1: Größe
Trifft man ein Meerschweinchen oder einen Birneninfusor (z.B. in der U-Bahn), sollte man immer ein Bandmaß dabei haben. Praktischerweise reicht dabei eine sehr kleine Bauform aus, die jeder im Einkaufschipfach seiner Geldbörse verstauen kann. Hält man das Maßband unauffällig (um nicht unhöflicherweise zu aufdringlich zu sein) an das zu messende Tier, kann man sehr einfach feststellen, um was es sich handelt.
Während ein Meerschweinchen im Schnitt ca. 300.000 Mikrometer groß ist, misst man bei einem durchschnittlich gewachsenen Birneninfusor 60 Mikrometer.
Unterschied 2: Wimpern
Meerschweinchen sind wimpernlos, Birneninfusoren sind Wimper(tiere)! Meerschweinchen haben zwar nahe der Augen einzelne, längere Tasthaare, aber diese zählen wir Hobbybiologen nicht zu den Wimpern. Oder haben Sie schon einmal versucht, irgendetwas mit Ihren Wimpern abzutasten? Birneninfusoren sind ganz oder teilweise mit Wimpern bedeckt und bewegen sich damit sogar fort!
Unterschied 3: Haltung
Ein schwer zu entdeckender Unterschied zwischen diesen beiden doch so ähnlichen Lebewesen ist die Haltung. Während viele Meerschweinchen immer noch alleine in einer kleinen Zelle dahin vegetieren, sind Birneninfusoren Ein-Zeller! Des Weiteren liegen einzelne Meerschweine oft faul in einer Ecke rum und machen nichts, während Birneninfusoren oft im Faulwasser schwimmen. Um ein Verwechseln zu vermeiden, sollte man die Meerschweinchenzelle vergrößern und weitere Artgenossen mit einziehen lassen. Dann liegen sie auch nicht mehr so oft faul rum und laufen viel lebendiger durch die Gegend. Erst danach sind sie wieder faul. Bis irgendwer wieder rumbrommselt oder die Heusocke neu gefüllt wird.
Fazit:
Birnenförmig und etwas faulig? Viele Haare am Körper und Sie finden Ihr Maßband nicht mehr wieder? Dann haben Sie wahrscheinlich eine Begegnung mit einem Birneninfusor!
Meerschweinchen vs. Zwiebel
von Flummi kleingehackt
Unterschied 1: Oberschenkel
Die gemeine Küchenzwiebel ist unter vielen regionalen Namen bekannt. Der Bayer sagt auch mal Nislauch, der Hesse nennt sie auch Zippeln und der Brandenburger kennt sie auch als Bolle. Während der Brandenburger also EINE Bolle hat, haben Meerschweinchen immer ZWEI Bollen. Die brandenburgische Bolle befindet sich meist unterhalb des Zwiebellaubes im Erdreich. Meerschweinchen haben ihre dicken Bollen aber immer im Dreieck zwischen Hinterfuß, dickem Popo und Kullerbauch. Wer also sichergehen will, sollte immer unterm Laub nachsehen. Ist da ein dicker Popo zu finden, ist das Meerschweinchen samt Bollen nicht weit.
Unterschied 2: s
Eine Zwiebel ist eine Pflanze. Ein Meerschweinchen isst eine Pflanze. Einfach mal leckeres Fenchelkraut hinhalten. Stört sich das Meerschweinchen nicht dran, ist es vermutlich eine Zwiebel. Isst es das Kraut in Sekundenschnelle weg, ist es wahrscheinlich ein Meerschweinchen. Also einfach zu merken: Eine Zwiebel ist kein Meerschweinchen und ein Meerschweinchen isst keine Zwiebel.
Unterschied 3: Vielschichtigkeit
Pellt man ein Meerschweinchen (z.B. für eine leckere Soßenbasis) hat man erst Fell, dann Haut, dann Speck, dann Muskel,… Meerschweinchen haben also verschiedene unterschiedliche Schichten. Pellt man eine Zwiebel (z.B. für eine leckere Soßenbasis) hat man erst Schale und dann Zwiebel, dann Zwiebel, dann Zwiebel, dann Zwiebel, dann Zwiebel, dann Zwiebel, dann Zwiebel, dann Finger AUA! Zwiebeln sind also nicht besonders vielschichtig.
Fazit:
Ein leckeres Festmahl mit viel Speck auf dem Teller? Dann isst es vermutlich kein Meerschweinchen. Ansonsten reicht auch ein schlichter optischer Test. Zwiebeln sehen eigentlich ganz anders aus…
Meerschweinchen vs. Irreguläre Seeigel
Meer ist nicht gleich Wasser!
Unterschied 1: Die Laterne der Aristoteles
Irreguläre Meerschweinchen haben meist einen nach vorne zur Gurke gerichteten Kauapparat. Irreguläre Seeigel haben meist einen nach vorne zur Seegurke gerichteten Kauapparat. Während man bei Meerschweinchen von Schnute, Schnüss, Mund, Schmatzmaul, Nagemund oder auch Fresseingang spricht, nennt man das Fressorgan eines irregulären Seeigels "Laterne des Aristoteles". Geschichtlich kommt das vermutlich daher, dass Herr Aristoteles der Frau Aristoteles seine Laterne und nicht seine Gurke gezeigt hat. Einfach mal eine Gurke hinlegen. Geht eine Lampe an, ist es vermutlich ein irregulärer Seeigel. Wird die Gurke flott weggeschmatzt, ist es vermutlich ein Meerschweinchen. Wird die Gurke kleingeschnibbelt, macht Frau Aristoteles vielleicht einen leckeren Salat mit Fetawürfeln…
Unterschied 2: Endobenthische Nahrungssuche
Irreguläre Seeigel sind meist endobenthisch unterwegs. Sie schieben sich auf Nahrungssuche sozusagen durch das Sediment. Meerschweinchen sind nur endobenthisch unterwegs, wenn sie sich auf Nahrungssuche durch das Einstreu schieben. Einfach mal ein Stück Fenchel auf eine Korkröhre legen. Reckt sich der kleine Racker, wird es eher ein Meerschweinchen sein. Schiebt sich der kleine Knäuel nur um die Korkröhre herum, wohnt bei Ihnen vermutlich ein irregulärer Seeigel!
Unterschied 3: Horizontal und vertikal
Irreguläre Seeigel bewegen sich hauptsächlich horizontal durch die Gegend. Legen Sie also einfach mal etwas weiches Tuch in Ihrem Gehege aus. Poppt der irreguläre Seeigel vertikal wie ein Rodeopferd durch die Gegend, wird ihr irregulärer Seeigel eher ein übermütiges Meerschweinchen sein. Haben Sie das Vieh aber als irregulären Seeigel im Zoofachhandel erworben, können Sie es bis zu 30 Jahre nach Kaufdatum wegen Irreführung reklamieren.
Fazit:
Regulär kann man irreguläre Seeigel und reguläre Meerschweinchen ziemlich leicht auseinanderhalten wenn man nicht ausgerechnet eine vertikale Fleecehaltung an der Wand hat (da eine endobenthische Nahrungssuche äußerst erschwert wird, vertikale Bewegungsabläufe erzwungen werden und die Gurke immer runterfällt).
Noch mehr Infos über Kaninchen, Hasen und geräuschlose Tontauben: