Ötti-Warentest für blättrige Knabbereien
Da Meerschweinchen selten auf Bäume steigen und nicht in Kobelkolonien wohnen, kommen sie in der Natur nur selten dazu, Blätter zu mampfen. Trotzdem sind ausgewählte Laub- und Nadelblätter
eine gelungene Abwechslung für die kleinen befellten Stopfdarmleute. Wer aber witterungsbedingt, wohnortbedingt, zeitbedingt oder lustbedingt nicht auf frische Ware zugreifen kann, beschäftigt sich logischerweise mit handelsüblicher Tiefkühlfertigkost. Steht man im Supermarkt vor der Kühltheke, stellt man allerdings ziemlich schnell fest, dass die Auswahl an tiefgefrorener Blattware doch recht beschränkt ist. Eine praktische Alternative ist getrocknete Ware. Diese ist für Ottonormalmeerschwein im stationären Baumteilehandel leider schwer erhältlich und lässt sich derzeit nur zuverlässig über den Versandhandel beschaffen.
In dieser Kategorie testen die Laborschweine vom Ötti-Testcenter alle möglichen blattartigen Leckereien, die ihnen auf die Testtheke gestellt wurden. Und wie immer werden die Testberichte ungeschönt, unzensiert und unsensibel kommentiert. Einzige Ausnahme: Diesmal nehmen sie sogar ein Blatt vor den Mund!
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Maisblätter ∗∗∗∗∗
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Apfelblätter mit Stielchen ∗∗∗∗
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Blattwerk ∗∗∗
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Getrockneter Spitzwegerich ∗∗∗
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Premium Löwenzahn ∗∗∗∗
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Brennnesselblätter ∗∗∗
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Sonnenblumenblätter ∗∗∗∗
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Meerschweinchenwiese ∗∗∗∗∗
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Birnenblätter ∗∗∗∗
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Schafgarbe ∗∗∗∗
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Breitwegerich ∗∗
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Heidelbeerbuschzweige ∗∗∗
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Bambusblätter ∗∗
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Gourmet Blättermix ∗∗∗
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Oreganostiele ∗∗∗
Ist das ein offizielles Testcenter? Sind die Testergebnisse repräsentativ?
Diese Fragen und mehr, werden bei einem Blick hinter die Kulissen unseres
Testlabors beantwortet.
Testbericht:
Getrocknete Maisblätter sind im Kaninchenladen in verschiedenen Verpackungsgrößen erhältlich. Die Öttis hatten in einem unglaublichen Weihnachtspaket von der Ulmer Schweinebande eine riesige Tüte mit einem satten Pfund Maisblätter bekommen und haben sich mit Begeisterung an den Produkttest gemacht.
Die 500g-Tüte hat stattliche Maße von ca. 30 cm Breite und gut 40 cm Füllhöhe. Die getrockneten Maisblätter sind nur sehr grob zerkleinert. Überwiegend sind die Blätter noch 20 cm lang und in voller Breite erhalten. Die Blätter sind schön grün und rascheln appetitanregend.
Die Öttis haben sich sofort draufgestürzt und vorbehaltlos alles weggemampft. (Aus Sicherheitsgründen wurden immer nur kleinere Mengen und nicht die ganze Tüte auf einmal ins Schweineheim gegeben). Alle machten sich umgehend an die Vernichtung der Maisblätter und kauten mit vollen Backen. Sogar die etwas festeren Blattstängel in der Mitte wurden restlos aufgemampft und auch kleinste Krümel (die in der Tüte gar nicht vorhanden waren, also einem Ötti beim Kauen aus der Schnute gefallen sein müssen…) wurden anschließend noch energisch aus der Einstreu herausgefriemelt und verdrückt.
Preislich sind fast 7 Euro für ein Pfund Grünzeug nicht gerade günstig. Zumal Maisblätter nicht von einer derart hochpreisigen Edelpflanze stammen. Den Öttis war der Preis bei diesem Geschmacks- und Raschelerlebnis allerdings völlig schnurz. Sie würden die Maisblätter jederzeit gerne wieder als Geschenk in Empfang nehmen.
Testurteil:
Ein Leckerchen, das von den Öttis die höchste Geschmackswertung bekommt.
Kommentare
- Kommentar von Produkttesterin Maiselani:
„Mit den Maisblättern kann man prima die Susi-und-Strolch-Spaghetti-Szene nachspielen. Nur mit Maisblättern statt Spaghetti. Und ich kenn keine Susi. Darum mach ich das mit Flummi.“
- Kommentar von Produkttesterin Geocaching_Muffi:
„Aus Maisblättern kann man tolle Labyrinthe bauen. Bisher konnte ich mir immer einen Weg nach draußen freimampfen.“
Testbericht
Die Apfelblätter mit Stielchen werden von den Schnuffelzwergen in verschiedenen Verpackungsgrößen angeboten. Die Öttis haben sich 250 g für 3,90 Euro gekauft und waren erstaunt, dass auch diese vermeintlich kleine Menge letztlich doch ein stattlicher Beutel voll war, da Apfelblätter scheinbar sehr voluminös bei recht geringem Gewicht sind. Die getrockneten Apfelblätter waren in der Farbe ansprechend grün in verschiedenen Schattierungen (Fifty Shades of Green). Braune Blätter waren trotz des getrockneten Zustands nicht vorhanden. Die Blätter waren knackig-knusprig und trotzdem in voller Form erhalten. Blattbruch war nur sehr wenig in dem Beutel zu finden. Die meisten Blätter hatten sogar noch den kleinen knackigen Stengel und vereinzelt fanden sich sogar kleine Ästchen mit Rinde, an denen noch ganze Büschel von getrockneten Blättern hingen. Die Apfelblätter hatten nur einen ganz dezenten Duft, der mit ein wenig Phantasie an knackige Äpfel erinnert. Es handelt sich eindeutig um ein reines Naturprodukt ohne jeden Zusatzstoff oder unnötigen Verarbeitungsschritt. Die Blätter stammen von ungespritzten Apfelbäumen.
Bei der ersten Verkostung stürzten sich die Öttis mit voller Energie auf die getrockneten Apfelblätter und knusperten lautstark drauf los, bis auch das letzte Blatt verdrückt war. Vornehme Zurückhaltung (die sonst häufig beim Erstkontakt mit neuen Leckerchen auftritt) war nicht zu verzeichnen. Diese Begeisterung ließ dann im weiteren Testverlauf erstaunlicherweise etwas nach. Wurden den miepsenden Öttis Apfelblätter mit Stielchen präsentiert, miepsten sie munter weiter, als seien Apfelblätter kein Leckerchen. Jedoch wurden auch die mit etwas geringerer Begeisterung empfangenen Apfelblätter langfristig immer vollständig aufgemampft – nur eben nicht innerhalb von 25 Sekunden, sondern in der Regel innerhalb der nächsten zwei bis drei Stunden.
Die Öttis vergeben daher geschmacklich keine maximale Punktzahl. In der Gesamtwertung wirken sich jedoch der naturbelassene Zustand, die gesundheitliche Unbedenklichkeit auch bei größeren Mengen und die Handarbeit bei der Herstellung der getrockneten Apfelblätter sowie die kleinen Höhepunkte in Form der kleinen Ästchen positiv aus. Mit knapp 4 Euro für einen ca. 20 x 40 cm großen Beutel erscheint der Preis angemessen. Und letztlich ist es aus Sicht der Zweibeiner positiv zu bewerten, wenn ein gesundheitlich unbedenkliches Leckerchen auch in größerer Menge als Tagesvorrat am Morgen ins Schweinegehege gegeben werden kann und NICHT innerhalb weniger Sekunden von den Öttis eingeatmet wird.
Testurteil:
Ein gesundes, knuspriges Leckerchen, das über den Tagesverlauf immer mal wieder geknabbert wird und als Besonderheit auch kleine Ästchen mit Rinde enthält.
Kommentare
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Kommentar von Produkttesterin
Apfelcrumblemuffin:
„Schmeckt nicht ganz so lecker wie Apfel, macht dafür aber auch keine Bauchschmerzen.“
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Kommentar von Produkttesterin
Klugscheißelani:
„Müssten die nicht Apfelbaumblätter heißen? Äpfel haben doch gar keine Blätter.“
Die Öttis bekommen von den Schnuffelzwergen leider keinen Werbebanner ...
Testbericht
Das Blattwerk haben wir auf der Heimtiermesse in Hannover nach unserem Großeinkauf beim
Kaninchenladen netterweise als Probe erhalten. Es handelt sich dabei um eine getrocknete Blattmischung von Apfel, Birne, Johannisbeere und Heidelbeere.
Wir hätten es vermutlich nicht selbst ausgewählt und waren erstaunt, wie gerne die Öttis das Blattwerk weggemümmelt haben. Es wurde nicht im Rekordtempo aufgefressen, aber regelmäßig war eine Schweinenase an und in der Blättermischung anzutreffen.
Im Blattwerk sind keine weiteren Inhaltsstoffe als die puren Blätter enthalten, somit ist es eine sehr natürliche Schweinenahrung und kann ohne schlechtes Gewissen regelmäßig verfüttert werden. Den Preis mit fast zwei Euro für 100g finden wir recht heftig – schließlich handelt es sich „nur“ um Obstbaumblätter, die man problemlos selbst trocknen kann. Allerdings hat nicht jedermann Zugang zu Obstbäumen und Platz zum Trocknen. Somit ist das Blattwerk als eine Art „Convenience- Produkt“ für verwöhnte Stadt-Meerschweinchen mit einem Faible fürs Landleben anzusehen.
Testurteil
Ein recht teurer, aber leckerer und natürlicher Snack für Meerschweinchen.
Kommentare
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Kommentar von Produkttesterin
Heuschrecken-Frieda: „Schade, dass gar keine Knabber-Äste mehr an den Blättern waren.“
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Kommentar von Produkttester
Freeclimb-Andi: „Super! Jetzt muss ich endlich nicht mehr auf Obstbäume klettern, um an die leckeren Blätter zu kommen.“
Testbericht:
Da unsere Öttis frisch gepflückten Spitzwegerich immer in Sekundenschnelle einsaugen, dachten wir, dass auch getrockneter Spitzwegerich lecker sein muss und so bestellten wir ein Tütchen im Futterparadies. Tja, diese Rechnung hatten wir ohne die Öttis gemacht. Zwar wurden die getrockneten Blätter vom Spitzwegerich weggemümmelt, allerdings nur mit mäßiger Begeisterung. Einerseits fehlt den getrockneten Blättern die saftige Schmatzigkeit des frischen Spitzwegerichs, andererseits sind die Blätter nicht crunchig genug, um beim Knabbern den richtigen Sound zu machen. Aus Öttisicht irgendwie fad.
Dennoch ist getrockneter Spitzwegerich ein gutes Leckercken für Zwischendurch. Es ist auch in größeren Mengen verträglich und ein naturbelassenes Produkt, das man den Schweinchen ohne schlechtes Gewissen geben kann. Außerdem ist es auch nicht verkehrt, wenn man ein Leckerchen zur Verfügung hat, von dem man morgens mal ein Häufchen gibt, welches nicht innerhalb von fünf Minuten eingesaugt wird, sondern einen kleinen Proviant über den Tag darstellt.
Testurteil
Ein gesunder Schweinesnack, der aber weder schmatzig noch crunchig genug ist, um bei den Öttis Begeisterung auszulösen.
Kommentare
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Kommentar von Produkttesterin
Spitzcorny:
„Das getrocknete Zeug ist kein Vergleich zu frischem Schmatzwegerich!“
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Kommentar von Produkttester
RandyAndy:
„Spitz werde ich von ganz anderen Dingen *hähä*“
Testbericht:
Die Löwenzahnblätter in Premiumqualität vom Kaninchenladen unterscheiden sich optisch deutlich vom etwas günstigeren Discounter-Löwenzahn. Die Premium-Löwenzahnblätter tragen ihren Namen zurecht, da es sich um vollständige Löwenzahnblätter in natürlicher Wuchsform und voller Größe handelt. Der etwas höhere Preis von 2,05 Euro für 100g lässt sich über das etwas platzraubendere Format bei Aufbewahrung und Transport begründen, denn das Volumen des Premiumlöwenzahns ist größer als das des teilweise gehäckselten Günstigprodukts. Ein angenehmer Nebeneffekt ist, dass in der Tüte praktisch kein Krümelabfall enthalten ist. Premium-Löwenzahn bietet Schmatzgenuss bis zum letzten Blatt. Besonders gefallen hat den Öttis, dass die großen getrockneten Blätter sich leicht verhaken und zusammenhängen und somit bei der Leckerchenvergabe meist größere Mengen auf dem Tresen landeten als bei der Krümelvariante. Geschmacklich haben sie allerdings keinen Unterschied zwischen beiden Produkten feststellen können.
Testurteil:
Ebenso schmatzig wie günstigerer, gehäckselter Löwenzahn, allerdings in ganzen Blättern und ohne Krümelabfall – dafür auch etwas höher im Preis.
Kommentare
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Kommentar von Produkttesterin
Löwenzahnelani:
„Die langen Blätter kann man voll gut in einem Stück einmümmeln.“
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Kommentar von Produkttesterin
Premiumflummi:
„Die Blattstiele sind sogar ein bisschen knusprig und die Blätter schön grün.“
Testbericht
Die getrockneten Brennnesselblätter von den Schnuffelzwergen sind in 250 g - Beuteln für 3,60 Euro erhältlich. Die Blätter sind in einem ansprechenden Dunkelgrün und noch als ganze Blätter erhalten. Daher sind die Brennnesselblätter komplett staub- und krümelfrei. An vielen Blättern ist sogar noch der krosse Stengel enthalten. Der würzige Geruch der Trockennessel ist angenehm natürlich.
Der Brennnessel werden viele Heilwirkungen (z.B. blutreinigend und entzündungshemmend) nachgesagt. Zudem soll sie appetitanregend wirken. Bei den Öttis war dies offensichtlich nicht der Fall. Brennnessel steigerte den Appetit der Öttis nicht - außer auf andere Leckerchen. Die Brennnessel selbst fanden die Öttis scheinbar gar nicht appetitlich. Sie wurde nur mit sehr wenig Begeisterung nach und nach gelegentlich angeknabbert. Die meisten Brennnesselblätter wurden einfach im Einstreu untergebuddelt. Da getrocknete Brennnesseln im Gegensatz zu ihren frischen Vertretern überhaupt nicht brennen, muss es wohl am Geschmack gelegen haben.
Testurteil:
Ein naturbelassenes Kräuterleckerchen (möglicherweise sogar mit Heilwirkung), das bei den Öttis trotz Knabber-Stengelchen geschmacklich überhaupt nicht angekommen ist.
Kommentare
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Kommentar von Produkttesterin
Brennnesselani:
„Die schmecken zu gesund. Wie Dinkel-Kümmel-Drops aus der Apotheke.“
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Kommentar von Produkttesterin
Muffinessel:
„Der Anblick von ollen Brennnesselblättern macht Appetit - auf Hafer.“
Die Öttis bekommen von den Schnuffelzwergen leider keinen Werbebanner ...
Testbericht
Getrocknete Sonnenblumenblätter sind beim Kaninchenladen in verschiedenen Verpackungsgrößen erhältlich. 250 g kosten 3,85 Euro und sind eine ordentlich große Papiertüte voll. Die Füllmenge von 250 g entspricht einem Volumen von etwa einem Schuhkarton, da die Sonnenblumenblätter als Ganzes (also überhaupt nicht zerkleinert) in natürlicher Form enthalten sind. Viele Blätter sind ca. handgroß und überwiegend ein wenig zusammengefaltet. Die Blätter sind dunkelgrün mit dem typischen, leicht kratzigen Sonnenblumenflaum auf der Oberfläche. Die Konsistenz ist superknusprig-kross mit extralautem Geraschel.
Beim ersten Kennenlernen waren die Öttis ein klein wenig skeptisch und haben die Sonnenblumenblätter erst mal nur vorsichtig angeknabbert. Da sie diese aber sehr gut vertragen haben, war diese Zurückhaltung bei weiteren Verköstigungen vergessen. Die Sonnenblumenblätter wurden stets mit gutem Appetit angenommen und weggeknuspert. Da die Blätter recht groß sind und natürlich jedes Schwein ein eigenes Blatt bekommen muss, ist es nicht möglich, kleine Mengen zu geben. Daher blieb meist nach dem ersten großen Fressen die Hälfte liegen. Bis zum Abend waren die Reste jedoch zuverlässig weggemümmelt. Geschmacklich kamen die Sonnenblumenblätter bei den Öttis gut an.
Völlig ohne Zusätze oder Verarbeitung des natürlichen Rohstoffs stellen die getrockneten Sonnenblumenblätter einen gesunden Snack dar, der auch noch gut schmeckt und besonders appetitanregend raschelt und knuspert. Achtung: Wegen des besonders hohen Geräuschpegels beim Wegknuspern, sollten die Blätter nicht vor dem Schlafengehen verfüttert werden, wenn geräuschempfindliche Personen im selben Raum (versuchen zu) schlafen.
Testurteil:
Ein naturbelassenes Leckerchen mit knusprig-grünem Geschmack.
Kommentare
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Kommentar von Produkttester
Blumenmann_Aurin:
„Die großen Blätter crunschen viel leckerer als dieser ganze kleinkrümelige Kram, den es sonst so gibt. “
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Kommentar von Produkttesterin
Sonnenblumelani:
„Die Sonnenblumenhärchen kitzeln so schön auf den Oberlippen!“
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Kommentar von Produkttesterin
Sonnenbad-Muffi:
„Wenn die Blätter aufgemampft sind, kann man in die Papiertüte reinsteigen und weiterrascheln.“
Testbericht
Im Dezember 2017 bekamen die Öttis ein Überraschungs-Weihnachtspaket vom Hausenhaus im Odenwald zugeschickt. Natürlich war die Aufregung groß und Appetit noch viel größer, als der Karton geöffnet wurde und ein ganzes Kilo einer großblättrigen Mischung mit dem schmackhaften Namen "Meerschweinchenwiese" zum Vorschein kam.
In dem großen Beutel konnten die Öttis gleich die vielen verschiedenen Zutaten entdecken: Wiesenlieschgras, Wiesenkerbel, Zaunwicke, Schafschwingel, Wiesenfuchsschwanz, Wiesenschwingel, Wiesenkümmel, Wiesenrispe, Glatthafer, Rotschwingel, Knaulgras, großer Wiesenknopf, deutsches Weidelgras, Wiesensalbei, Wehrlose Trespe, Rotklee, Weißklee, Schwedenklee, Schafgarbe, Spitzwegerich, echtes Labkraut, wilde Möhre, Wiesenbärenklau, rotes Straußgras, Breitwegerich, Löwenzahn, Brennnessel, Petersilienwurzelwürfel, grüner Hafer, grüner Dinkel, Brennnesseln, Pfefferminze, Ringelblumen, Petersilienstiele, Dillkraut, Kornblumen, Hagebuttenschalen, Fenchel, Tomatenstückchen, Zucchiniwürfel, Gurkenscheiben und roter Gemüsepaprika. Ehrlich gesagt haben die Öttis nicht alle Zutaten direkt erkannt, sondern sich die Liste von der Homepage vom Hasenhaus geholt. Und da war ja sogar zwei mal Brennnessel dabei. Das muss doch gut sein!
Auch ohne botanische Fachkenntnisse konnten die Öttis die viele Blüten entdecken, die mit ganzen Köpfen samt bunten Blütenblättern enthalten waren. Auch die Blätter waren sehr groß und knusprig. Sogar die enthaltenen Gräser schmeckten den Öttis hervorragend und wurden sowohl bei der ersten Testverkostung wie auch bei allen weiteren Meerschweinchenwiesenverkostungen restlos weggemümmelt. So lange Halme wie in der Meerschweinchenwiese hatten die Öttis bisher noch in keiner Trockenmischung gefunden.
Preislich ist die Meerschweinchenwiesenmischung im oberen Segment anzuordnen, allerding muss man berücksichtigen, dass es sich um sehr hochwertige Ware handelt, die vollkommen naturbelassen und nahezu unzerkleinert geliefert wird. Davon könnten sich viele andere Mischungen eine Scheibe bzw. ein Blatt abschneiden. Das Kilo konnte bis zum letzten Krümel genossen werden, da praktisch keine Krümel und erst recht kein Staub enthalten ist. Das gesamte Kilo konnte verlustfrei in 1A-Qualitätsbohnen umgewandelt werden.
Testurteil:
Eine qualitativ sehr hochwertige Mischung aus köstlichen, nahezu unzerkleinerten Halmen, Blättern und Blüten, die jeden Cent wert ist. Volle Kaufempfehlung (bzw. Schenken-lassen-Empfehlung) der Öttis.
Kommentare
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Kommentar von Produkttesterin
Meerschweinchen_Muffin:
„Sogar meine Bohnen haben nach der Meerschweinchenwiese besonders lecker geschmeckt!“
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Kommentar von Produkttesterin
Apfelstreuobstwiese:
„Also falls mal jemand ne Geschenkidee für mich sucht: Ich wüsste da was.“
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Kommentar von Produkttesterin
Wieselani:
„Auf der Meerschweinchenwiese würde ich gerne wohnen.“
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Kommentar von Produkttesterin
Flummi_vom_Ordnungsamt:
„Und wenn sich auch nur EIN Hund traut, auf diese Meerschweinchenwiese zu kacken, dann werde ich STINKSAUER!“
Testbericht
Bei einer Großbestellung im Hasenhaus im Odenwald packten sich die Öttis ein halbes Pfund getrocknete Birnenblätter in ihren Einkaufskorb. Blätter schmecken eigentlich immer ganz gut, sind knusprig und gut verträglich. Und wer selber birnenförmig ist, hat natürlich auch eine Vorliebe für birniges Futter.
Die getrockneten Birnenblätter wurden in einem durchsichtigen, wiederverschließbaren Beutel geliefert. Die Blätter waren schön grün in verschiedenen Farbschattierungen. Alle Blätter waren vollständig mit Stielchen erhalten und viele Blätter hingen sogar noch gebündelt an kleinen Ästchen mit Rinde. Die Öttis waren vom Zustand der Birnenblätter sehr begeistert. In der Tüte befanden sich absolut null Krümel oder Staub. Die 250 g waren zu 100 % ganze Blätter in bestem Trocknungszustand mit einer knusprigen Konsistenz und einem ganz leicht fruchtigen Duft.
Preislich sind die Birnenblätter etwas höher angesiedelt, jedoch handelt es sich dabei um ein naturbelassenes Produkt in einem Topzustand von garantiert unbehandelten Birnbäumen.
Geschmacklich kamen die Birnenblätter bei den Öttis gut an. Sie machten sich umgehend über die Blätter her und knusperten sie genüsslich weg. Für die volle Sternenbewertung fehlte ein klitzekleines Bisschen Begeisterung, aber die Öttis würden die Birnenblätter jederzeit wieder bestellen und als schmackhaftes Leckerchen empfehlen.
Testurteil:
Ein knuspriges, blättriges und völlig naturbelassenes Leckerchen von hoher Qualität.
Kommentare
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Kommentar von Produkttesterin
Birnelani:
„Bin ich mit der Birne verwandt?“
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Kommentar von Produkttesterin
Apfelblättchen:
„Wer im Apfelhaus sitzt, soll nicht mit Birnen werfen.“
Testbericht
Als gute Kunden im Hasenhaus im Odenwald erhielten die Öttis bei ihrer letzten Bestellung einen Strauß getrocknete Schafgarbe als Gratisbeigabe. Der Strauß war stattliche 45 cm lang und enthielt vollständige Pflanzen mit Stiel, Blättern und Blüten. Nur die Wurzeln waren nicht dabei. Obwohl die Pflanze vollkommen getrocknet war, verströmte sie noch einen angenehmen sommerlich-blumigen Geruch und die Blätter hatten noch eine dunkelgrüne Farbe.
Die Öttis waren im ersten Augenblick von ihrem Kundengeschenk nicht sonderlich begeistert. Neugierig, aber wenig euphorisch beschnupperten sie das fremde Objekt und nahmen kleine Geschmacksproben. Erst nach einer kurzen Kennenlernphase trauten sie sich, Blätter und Blütenstände zu futtern. Auch die krossen Stiele wurden testweise angeknabbert.
Allerdings schienen die Öttis vom Geschmack nicht 100 %-ig überzeugt zu sein. Nach wenigen Minuten ließen sie die Schafgarbe erst mal wieder in Ruhe.
Als am Abend der weitere Testverlauf bewertet werden sollte, war allerding schon kaum noch etwas zum Bewerten übrig geblieben. Still und heimlich hatten die Öttis alle Blätter und Blüten von der Schafgarbe aufgemümmelt. Nur die Stiele waren noch auffindbar.
Die Schafgarbenstiele kamen noch einige Tage als Futterbaum zum Einsatz, indem sie in eine Weidenbrücke gesteckt und Gemüsestücke an den kleinen Stielchen aufgespießt wurden. So hatten die Öttis noch mal Spaß mit der Schafgarbe.
Testurteil:
Ein schmatziges Leckerchen, das erst auf den zweiten Blick richtig gut angekommen ist, dann aber noch längerfristig Spaß gemacht hat.
Kommentare
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Kommentar von Produkttesterin
Undankbarelani:
„Ich hätte als Geschenk lieber ein Kilo Wutzgenuss genommen.“
Testbericht
Breitwegerich kannten die Öttis bisher nur in frischer Form von der Wiese oder als winzige Beimischung in Futtermischungen. Dort kam er bisher immer gut an. Darum zögerten die Öttis auch keinen Augenblick, getrockneten Breitwegerich sortenrein in der Kaninchenwerkstatt zu bestellen. Stattliche 3 Euro mussten sie für 100 g investieren. Beim Anblick der Tüte waren die Öttis dann doch etwas enttäuscht. Sie hatten mit großen knusprigen Blättern gerechnet, doch die Füllung der Tüte bestand überwiegend aus Stielen.
Erstmal kein Problem, schließlich gibt es auch jede Menge leckere Stielsorten. Breitwegerichstiele gehörten aber scheinbar leider nicht zu den schmackhaften Sorten. Etwas enttäuscht und leicht säuerlich ob des miesen Snackangebots scharrten die Öttis in den Breitwegerichstielen herum, knabberten mal das eine oder andere Blatt an und ließen dann auch die Blütenstiele links liegen. Begeisterung sieht anders aus.
Flummi legte sich wieder unter ihrem Handtuch zum Schlafen und ignorierte sogar vor der Nase abgelegte Breitwegerichblätter und Blütenstiele. Interesse gleich null.
Als die Öttis dann noch mal genauer bei der Kaninchenwerkstatt nachgelesen haben, fanden sie den Hinweis, dass die Breitwegerichernte wegen des heißen und trockenen Sommers 2018 besonders stielig ausfällt. Das hatten sie bei ihrer Bestellung nicht gesehen. Voller Gier und Heißhunger hatten sie beim Namen Breitwegerich sofort eifrig auf "bestellen" geklickt. Tja. Aber wer konnte auch ahnen, dass Breitwegerichstiele so viel weniger lecker sind als Breitwegerichblätter?
Den Hinweis auf die stielige Ernte fanden die Öttis fair. Aber geschmacklich kam der Breitwegerich trotzdem nicht über zwei magere Sterne hinaus.
Testurteil:
Eine sehr stiellastige Breitwegerich-Ernte aus dem Jahr 2018 konnte bei den Öttis überhaupt nicht punkten.
Kommentare
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Kommentar von Produkttesterin
Verbraucherschützerin_Bummi:
„Fair wäre es gewesen, wenn die geschrieben hätten, dass die Ernte stielig und unschmatzig ausfällt. Dann hätte ich das Zeug gar nicht bestellt.“
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Kommentar von Produkttesterin
Pepperich:
„Wenn wir ein schmatzig-blättriges Erntejahr haben, will ich nochmal testen!“
Testbericht
Im Juni 2021 bekamen die Öttis ein leckeres Schmatzpaket von Melanie aus Gladbeck zugeschickt. Darin befanden sich unter anderem Heidelbeerbuschzweige aus dem Hasenhaus im Odenwald, die für 3,50 Euro je Bund erhältlich sind. Da die ursprünglich frischen Zweige eine ziemlich weite Reise hinter sich hatten, erreichten sie die Öttis in einem nahezu getrockneten Zustand. Nichtsdestotrotz waren die Heidelbeerbuschzweige voller kleiner Blättchen und dufteten angenehm fruchtig-aromatisch. Da Heidelbeeren erst ab Juni/Juli zu reifen beginnen, waren noch keine Früchte an den Zweigen zu finden, aber das fanden die Öttis, die ja ohnehin keine großen Obstfreunde sind, überhaupt nicht schlimm.
Der fruchtige Blätterduft rief die Öttis sofort auf den Plan und ließ sie die unbekannten Zweige umkreisen, beschnuppern und beknuspern. So manches Heidelbeerblättchen verschwand umgehend in den Öttimägen. Wie es allerdings so oft bei unbekannten Speisen ist, waren die Öttis erst mal etwas zurückhaltend und ließen nach einigen Minuten von den Zweigen ab, um erste Probeverdauungen vorzunehmen. Schließlich hätte es ja sein können, dass das Zweibein die Öttis heimtückisch mit harmlos aussehenden Blätterzweigen vergiften wollte. Anlass dazu hatten die Öttis ihren Zweibeinern schließlich genügend gegeben…
Nach einigen Tagen und weiteren Probeverkostungen inkl. –verdauungen stellten die Öttis fest, dass Heidelbeerbuschzweige nicht giftig sind. Aber scheinbar trafen sie ihren Geschmack trotz des ansprechenden Dufts nur bedingt. Zumindest war auch nach einer Woche noch ein Zweig voller Blätter erhalten. Und auch die nackten Zweige, die eigentlich eine perfekte Knabberstärke aufwiesen, waren noch nahezu unbeschädigt zurückgeblieben.
Wenn fast die Hälfte eines Testprodukts nach über eine Woche noch vorhanden ist, wurde es von den Öttis wohl zumindest nicht als superlecker eingeschätzt. Damit auch Leuten ohne Dropszunge ansatzweise verständlich gemacht werden kann, wie das Ergebnis eines superschmatzigen Produkttests auszusehen hat, haben die Öttis keine Kosten und Mühen gescheut und haben mit aufwendigen Computersimulationen, umfassenden Alternativ-Realitätsberechnungen, in die unfassbar viele Variablen eingegangen sind, eine für Menschen verständliche Grafik entworfen.
Das Bild zeigt das reale Testergebnis. Wenn du mit dem Mauszeiger auf das Bild zeigst, siehst du die komplexe Simulation eines superschmatzigen Testergebnisses.
Wir wissen nicht, ob den Öttis die Heidelbeerbuschzweige in frischer Konsitenz besser gemundet hätten, als die getrocknete Variante. Daher ist diese Ötti-Bewertung auch mit entsprechender Vorsicht zu interpretieren. Und andere Dropszungen kommen ja bekanntlich ohnehin häufig zu abweichenden Bewertungen.
Testurteil:
Eine aromatisch duftende Besonderheit für den Speiseplan, die in der getrockneten Variante bei den Öttis nur mittelmäßig bewertet wurde.
Kommentare
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Kommentar von Produkttester
Edbär:
„Heidelbären ess ich aus Prinzip nicht. Rettet die Waldbären!“
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Kommentar von Produkttesterin
Chrissybär:
„Puuh, ich bin noch ganz erschöpft von den drei durchgearbeiteten Nächten für die Simulation.“
Testbericht
Da Meerschweinchen in ihrer natürlichen Lebensumwelt praktisch nur von einem einzigen Nahrungsmittel – nämlich Gras – leben, ist ihr Verdauungssystem sehr spezialisiert und für viele Lebensmittel nicht geeignet. Pumpernickel, BigMac und Brausepulver kommen für sie ebensowenig in Frage wie veganer Lachsersatz, Fischstäbchenpizza oder Sauerkraut. Eigentlich ist es erstaunlich, dass sich ihr Verdauungsapparat überhaupt an viele Gemüsepflanzen und Kräuter gewöhnt hat, die ihnen in der Heimtierhaltung angeboten werden, die aber von ihrer natürlichen Ernährung weit entfernt sind.
Aufgrund des eingeschränkten Nahrungsspektrums sind auch die magenverträglichen Futtermittel für Meerschweinchen überschaubar und die viele tausend verschiedenen Futterangebote mit teilweise sehr phantasievollen Namen kommen überwiegend durch immer neue Mischungen und Zusammenstellungen der gleichen, vertrauten Zutaten zustande. Daher waren die Öttis sehr überrascht, nach all den Jahren ein Nahrungsmittel in Reinform zu finden, das sie bisher noch nicht verkostet hatten: Dies waren Bambusblätter.
Im Cavialand erstanden die Öttis 100 g derselbigen für 3,35 Euro und bekamen ein prall gefülltes Tütchen mit eher blassgrünen schmalen Blättern, die minimal grasig rochen und bei Nichtkennern womöglich sogar als sehr breithalmiges Heu durchgegangen wären.
Wie üblich kam die gesamte Öttibande in bester Testlaune angedüst, um die Bambusblätter in Empfang zu nehmen. Yuni knabberte gleich drauf los, als hätte sie sich in ihrem bisherigen Leben von nichts anderem ernährt. Eddie nahm skeptisch einen Halm, kaute noch einen zweiten und machte sich dann im Bambusblätterhaufen auf die Suche nach anderen Zutaten. Da es sich um 100% sortenreine Bambusblätter handelte, wurde er nicht fündig und zog kurz darauf schimpfend ab. Lotti fand schon alleine eine Geruchsprobe der Bambusblätter furchteinflößend und verschwand im Rückwärtsgang. Chrissy nahm ein paar Blätter, fand dann aber eine Möhre vom Frühstück und widmete sich dieser ausgiebig. So blieb die gesamte erste Testration für Yuni liegen, die sich anstandslos darüber hermachte.
Während die Öttis bei manchen Futterangeboten erst im Laufe der Zeit auf den Geschmack kommen – oder sich scheinbar in ihr Schicksal fügen und alles aufmampfen, um schmackhafteren Nachschub zu bekommen – stellte sich bei den Bambusblättern keine Verhaltensänderung ein. Auch nach mehreren Kostproben fanden Chrissy, Lotti und Eddie die Bambusblätter inakzeptabel und selbst Yunis anfängliches Interesse wurde eher geringer. Lotti wurde sogar dabei beobachtet, wie sie kleine Umwege lief, um nicht durch einen Bambushaufen laufen zu müssen. Irgendetwas daran muss sie regelrecht abgestoßen haben.
So blieben für die Bambusblätter nur zwei sehr schwache Sternchen in der Ötti-Testwertung, weil sie zumindest nicht schädlich sind und immerhin einer Produkttesterin ein wenig geschmeckt haben.
Testurteil:
Von 75 % des Testpersonals für ungenießbar befunden.
Kommentare
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Kommentar von Produkttesterin
Chrissybär:
„Ich soll Bambus fressen? Seh ich etwa aus wie ein Panda???“
Testbericht
Bei einem Einkaufsbummel im Cavialand entdeckten die Öttis eine Mischung, die sie bislang noch nicht verkostet hatten: den Gourmet Blättermix. Die Zutatenliste wies eine sehr vielfältige und vollkommen naturbelassene Mischung aus, bestehend aus: Himbeerblättern, Schafgarbe, Spitzwegerich, Ringelblumenblüten, Leinsamen, Brennnesselblättern, Apfelscheiben, Weidenblättern, Ginkgoblättern, Hagebutten, Malvenblättern, Erdbeerblättern, Walnussblättern, Pastinakenwürfeln, Petersilienwurzelwürfeln, Hibiskusblüten, Kamilleblüten, Rosenblütenblättern, Hopfenblüten, Kornblumenblüten, Malvenblüten, Rosenblütenknospen, Sonnenblumenblüten und Gänseblümchenblüten.
So bunt wie die Zutatenliste war auch die Mischung selbst. Sowohl verschiedenste Farben als auch Formen und Konsistenzen waren zu bewundern. Aufgrund der vielen Blüten und ganzen Hagebutten hätte der Gourmet Blättermix genauso gut in die Kategorie "Kugeliges" hineingepasst. Weil viele ganze Pflanzenteile enthalten waren, fanden die Öttis die Kategorie "Krümeliges" als nicht zutreffend, denn der Krümelanteil war im Blättermix eher gering. Daher entschieden sich die Öttis letztlich auch aufgrund der namensgebenden Hauptzutat verschiedenster Blätter für die Kategorie "Blättriges".
Entgegen allen Erwartungen konnten sich die Öttis geschmacklich nur wenig für den Blättermix begeistern – Gourmetbezeichnung hin oder her. Anfangs ungeduldig und später eher missmutig wurde in den verschiedensten Blättern, Blüten, Würfeln und Co herumgescharrt und schließlich weggeknabbert. Begeisterung konnten wir bei keinem Produkttester feststellen. Im Gegenteil: meist wurde wenige Augenblicke, nachdem die Öttis festgestellt hatten, dass es sich um den Blättermix handelte, weitergebettelt, in der Hoffnung, eine schmackhaftere Alternative ergattern zu können.
Vielleicht sind die Öttis inzwischen derart erbsenflockenverseucht, dass sie erbsenflockenfreie Mischungen kaum noch als Futter anerkennen. Womöglich war unter den zahlreichen Zutaten auch etwas dabei, was ihre Gourmetnasen beleidigte. Fakt ist jedoch, dass der Blättermix eher zähneknirschend verdrückt wurde.
Die vielen besonderen Zutaten wie ganze Blüten und Hagebutten fanden sich beim Saubermachen erstaunlicherweise häufig unangetastet in der Einstreu wieder. Obwohl der Preis von 5,10 Euro für 250 g einer so vielfältigen und naturbelassenen Mischung grundsätzlich angemessen erscheint, würden die Öttis ihr Taschengeld zukünftig dennoch lieber in andere Mischungen investieren.
Auch wenn der Mix angesichts der vielen hochwertigen und großstückigen Zutaten sicherlich einer Vier-Sterne-Wertung würdig gewesen wäre, führte die maximal zweisternige Geschmacksbewertung durch die Öttis insgesamt nur zu einer knappen 3-Sterne-Bewertung.
Testurteil:
Eine sehr vielfältige Mischung mit ausschließlich naturbelassenen Zutaten, die bei den Öttis geschmacklich leider gar nicht punkten konnte.
Kommentare
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Kommentar von Produkttesterin
BLatti:
„Wenn ich mich von Blättern und Blüten ernähren wollen würde, wäre ich kein Hausmeerschwein, sondern ein Wildschwein geworden.“
Testbericht
Die Öttis hatten schon viel von Oregano gehört: Oregano macht frische Tomaten noch schmackhafter. Jede Pizza schmeckt mit Oregano gleich doppelt so lecker. Außerdem gehört Oregano zur Familie der Lippenblütler, was bei den dreilippigen Öttis sofort besondere Sympathie für das Gewürzkraut hervorrief. Als sie dann auch noch erfuhren, dass Oregano mit Stielen im Cavialand erhältlich waren (und nicht nur der krömmelige Blätterstaub aus den Ostmann-Gewürzdosen), mussten sie sich umgehend einen Beutel Oreganostiele bestellen. Schließlich werten knackig-knusprige Stielchen eine Blattmischung für gewöhnlich deutlich auf.
Der Preis erschien ihnen im Vergleich zur Ostmannstreudose geradezu spottbillig. Immerhin kostete eine Streudose mit lächerlichen 12,5 g im Einzelhandel über 2 Euro, während der 250 g Beutel Oreganostiele im Cavialand gerade mal mit 3,40 Euro zu Buche schlug. Somit lag der Kilopreis von Gewürzoregano mit etwas mehr als 167 Euro gut 12 mal höher als der Kilopreis für Oreganostiele, der 13,60 Euro betrug. Diesen Preisunterschied fanden die Öttis enorm.
Kleine Preisunterschiede ließen sich möglicherweise durch die Verpackung erklären. Während Ostmann seine Oreganokrümel in hübschen, kleinen Kunststoffdöschen mit Streuvorrichtung vertreibt, hatte der Beutel mit 250 g Oreganostielen eine etwas unkonventionellere Optik. Weil die Öttis aber ohnehin kein Gewürzregal besitzen und den Geschmack eines Produktes immer schwerer gewichten als das Verpackungsdesign, waren sie auch mit der mit braunem Klebeband verschnürten Plastiktüte vollkommen zufrieden. Auf die Inhalte kommt es schließlich an.
Beim Auspacken stellten die Öttis fest, dass die dünnen Oreganostielchen in getrocknetem Zustand erstaunlich hart und sperrig sind. Sie hatten sich in der Tüte fest verhakt und die Entnahme von Einzelportionen war nur unter einigem Gezerre und Gezupfe möglich. Dann entdeckten die Öttis jedoch sehr hübsche Blütenstände an den Enden einiger Oreganostiele und auch die Blätter, die mit ihrem Anteil ätherischer Öle eigentlich den wertvollsten Teil der Oreganopflanze darstellten, waren in ordentlicher Menge enthalten.
Alle bisherigen Bewertungspunkte der Oreganostiele fielen also positiv aus: Gebindegröße, Kilopreis, unkonventionelle Verpackung, hübsche Blüten, stielige Knabberkonsistenz… Alles schien auf eine Höchstbewertung hinzudeuten. Dann folgte allerdings der Geschmackstest, der für die Öttis sehr ernüchternd ausfiel. Oregano schien einfach nicht ihre bevorzugte Geschmacksrichtung zu sein. Tomaten schmecken ihnen besser pur. Pizza ist ohnehin nicht ihr Ding. Und die knusprig-stielige Konsistenz alleine konnte sie auch nicht überzeugen.
So verschwanden die Oreganostiele zwar nach und nach, zu geringen Teilen in den Schweinemägen und vermutlich auch in der Einstreu, aber wahre Begeisterung oder gesteigerter Oreganoappetit kamen zu keinem Zeitpunkt auf. Die Öttis schwankten in ihrer Bewertung zwischen zwei und drei Sternen und ließen sich schließlich zu einer schwachen Drei-Stern-Bewertung hinreißen, da sie immerhin die Möglichkeit sahen, den ordentlichen Blattanteil auf der nächsten Pizza für ihr Personal zu verstreuen.
Testurteil:
Trotz einiger sachlich-logisch positiver Aspekte bei den Öttis ein eher wenig geschätztes Produkt.
Kommentare
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Kommentar von Produkttesterin
Lippi-Lotti:
„Lippenblütler sind ziemlich überbewertet.“
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Kommentar von Produkttesterin
Yuni_Calzone:
„Beleg deine Pizza besser mit frischem Basilikum. Dann komme ich gerne zum Abendessen vorbei.“
Zerkrömmelte Blätter? Schau doch mal bei den krümeligen Testprodukten vorbei!