Die etwas andere Meerschweinchenseite
  Fleece
 

Fleece - Flauschiger Wohnkomfort im Meerschweinchengehege

Warum Fleece?

Die meisten Meerschweinchen wohnen hierzulande vermutlich auf Einstreu aus Holzflocken. Dieser Untergrund ist „natürlich", saugt etwas Pipi auf, es lässt sich darin wühlen und manche Flocken schmecken sogar richtig lecker. Aber Holzflockeneinstreu hat auch einige große Nachteile: Es entstehen große Mengen Müll, die Schweinchen und auch die Zweibeiner müssen eine Menge Staub ertragen (in Augen und Nase, aber auch in der gesamten Umgebung) und Einstreuflocken werden recht leicht aufgewirbelt und fliegen dann nicht nur im Gehege herum, sondern auch davor, dahinter, daneben und letztlich in der ganzen Wohnung. Außerdem ist es zumindest für die Zweibeiner nervig, regelmäßig riesige Einstreuballen zu kaufen und bis zum Ötti-Domizil heranzuschleppen.

Eine Alternative zur Holzflockeneinstreu kann ein Wohnuntergrund aus Fleece-Stoff für Meerschweinchen sein.

Meerschweinchenhaltung auf Fleece

Was wird für die Fleecehaltung benötigt?

Die unterste Schicht bildet bei der Fleecehaltung eine Molton-Matratzenauflage. Dabei gibt es enorme Preis- und Qualitätsunterschiede. Die Öttis haben die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnt, auf Markenqualität zu setzen, denn hochwertiger Molton ist deutlich dicker und saugfähiger als günstige Fabrikate und somit bleibt er auch nach vielen Wäschen formstabil, läuft nur wenig ein und liegt insgesamt glatter auf dem Gehegeboden. Gute Erfahrungen haben die Öttis mit Moltonauflagen der Firma Bierbaum gemacht. Online sind Bierbaum Moltonauflagen fast zum gleichen Preis wie billige Kaufhausware erhältlich.

Molton läuft auch nach vielen Waschdurchgängen noch ein, daher sollten die Stücke mindestens 10 cm größer zugeschnitten werden, als für das Gehege benötigt. Überstehende Kanten werden dann nach unten eingeschlagen.

Auf den Molton-Stoff wird mindestens eine Schicht Fleece-Stoff aufgelegt. Der Fleece leitet Feuchtigkeit von der Oberfläche nach unten in die Moltonschicht. Dabei trocknet Fleece besonders schnell wieder auf, sodass die Wohnoberfläche für die Öttis fast immer angenehm trocken ist. Besonders geeignet ist dicker Polarfleece, der in jedem gut sortierten Stoffmarkt, aber auch online als Meterware erhältlich ist.

Material für Meerschweinchenhaltung auf Fleece
links Molton, rechts ilanifarbener Fleece

Nicht vergessen: Zum dauerhaften Fleecewohnen wird eine doppelte Ausstattung an Molton und Fleece benötigt, da beides bei der Reinigung gewaschen und getrocknet werden muss, bevor es erneut zum Einsatz kommen kann.

Für besonders stark frequentierte Stellen (z.B. unter Häuschen) bietet es sich an, zusätzlich kleine „Fleecepads" auszulegen, die – genauso wie der restliche Untergrund – aus einer Schicht Fleece und einer Moltonschicht bestehen und auch zwischen den Hauptreinigungen gelegentlich schnell ausgetauscht werden können. Beim regelmäßigen Wechsel der Fleecepads lässt sich die Hauptreinigung des Schweinegeheges ein paar Tage länger hinausschieben.

Meerschweinchenhaltung auf Fleece müssen gefegt werden
zusammengenähte "Pads" aus Fleece und Molton

Zur Reinigung der Stoffe wird ein Handkehrset mit Gummibesen benötigt, um Bohnen und Heureste abzufegen.

Für die Wäsche der schmutzigen Molton- und Fleece-Unterlagen werden darüber hinaus noch fest schließende Waschsäcke benötigt, damit Heureste (die sich nie zu 100% von den Stoffen entfernen lassen) nicht die Waschmaschine verstopfen.

Damit die Schweinchen auf dem ohnehin unnatürlichen Stoffuntergrund nicht auch noch von künstlichen Parfümstoffen belästigt werden, empfiehlt sich die Anschaffung eines duftstofffreien Waschmittels.

Meerschweinchen Waschmittel
Waschsäcke und parfümfreies Waschmittel von Hans Rosenthal

Welche Vorbereitungen sind notwendig?

Bei den Molton-Matratzenauflagen werden ggf. die Gummis und dick genähte Abschlusskanten abgeschnitten. Sehr große Fleece- oder Moltonstücke werden auf handhabbare Größen zurechtgeschnitten. Stücke mit einer Kantenlänge von bis zu zwei Metern lassen sich erfahrungsgemäß auch alleine noch recht gut glatt auslegen.

Werden Molton und Fleece zusammengenäht, lassen sie sich zwar schneller auslegen, allerdings verziehen sich die zusammengenähten Decken häufig zu unschönen, faltigen Formen, da Molton langfristig stärker einläuft als Fleece.

Damit Molton seine volle Saugleistung und Fleece seine Feuchtigkeits-Leitfähigkeit entwickelt, ist es notwendig, beides vor dem ersten Einsatz mehrfach (mindestens zwei mal) heiß zu waschen. Die Öttis waschen Molton bei 95 Grad und Fleece bei 60 Grad.

Wie wird ein Meerschweinchengehege gefleect?

Das Schweineheim wird von Einstreuflocken befreit, ausgefegt und feucht ausgewischt. Danach wird eine Schicht Molton auf dem sauberen Gehegeboden ausgelegt. Überstehende Kanten werden nach unten eingeschlagen.

Meerschweinchen auf Fleece halten  Meerschweinchen auf Fleece halten  Meerschweinchen auf Fleece halten

Darüber kommt eine Schicht Fleece (hier blau), die ebenfalls an den Kanten passend eingeschlagen wird. An den Lieblingsstellen werden evtl. zusätzliche Fleecepads ausgelegt. Danach kommen alle Einrichtungsgegenstände an ihre gewohnten Stellen und schon können die Schweine ihr neues Heim bewundern, behoppeln, bebohnen und beduften.

Meerschweinchen auf Fleece halten  Meerschweinchen auf Fleece halten  Meerschweinchen auf Fleece halten

Wie wird ein Fleecegehege gepflegt?

Da im Gegensatz zur Flockeneinstreu bei Fleece alle Schweinebohnen auf der Oberfläche liegen bleiben, ist es notwendig, einmal täglich grobe Verschmutzungen abzufegen. Mit einem Kehrset mit Gummibesen ist dies recht schnell erledigt.

Meerschweinchen Fleece fegen

Etwas aufwendiger gestaltet sich das Abfegen der Heureste. Alle Empfehlungen, dass sich manche Fleecesorten besser abfegen lassen sollen als andere, konnten wir leider nicht nachvollziehen. Heu ließ sich bisher bei allen ausprobierten Fleecesorten schlecht abfegen.

Meerschweinchen Fleece fegen

Heu haftet so stark am Fleece, dass es nur mit viel Fegearbeit – und auch dann nur unzureichend – vom Fleece entfernt werden kann. Je nach Halmigkeit des Heus bleibt immer mehr oder weniger Heu am Fleece hängen.

Meerschweinchen Fleece fegen

Um feuchte Stellen saugfähig zu halten und Müffelecken etwas einzudämmen, werden (je nach Pipiaufkommen) etwa alle zwei Tage die verschmutzten Fleecepads unter den Häuschen und an sonstigen Lieblingsstellen der Öttis gegen frische Exemplare ausgetauscht.

Meerschweinchen Fleece fegen

Wie wird ein Fleecegehege gereinigt?

Zur Reinigung eines Fleecegeheges muss dieses zunächst von allen Einrichtungsgegenständen freigeräumt werden. Nur die Einrichtungsgegenständelani darf bleiben.

Meerschweinchen Ilani im Fleece

Dann kommt das Gummibesen-Kehrset intensiv zum Einsatz, um alle Öttirückstände (Heuhalme, Heukrümel, Öttibohnen, Gemüsereste, Kräuterkrümel, abgeknipste Krallen, Ohrschmalzkrümel, Haare, etc.) sorgfältig abzufegen.

Meerschweinchen Fleece fegen

Danach werden Fleece und Molton aufgenommen und in Waschsäcken fest verschlossen. Ein Waschgang bei 60 Grad mit duftstofffreiem Waschmittel und einem Schuss Essigessenz im Nachspülfach beseitigt Öttigerüche aus den Textilien. Die in den Waschsäcken mit eingeschlossenen Heurückstände und Haare rieseln erfahrungsgemäß nach dem Waschen ca. zur Hälfte aus den Stoffen heraus ( - daher ist auch in der Waschküche ein Besen ein gern gesehenes Hilfsmittel). Die andere Hälfte haftet so fest, dass sie auch nicht herausgeschüttelt werden kann und somit im Stoff verbleibt.

Die Stoffe werden nach dem Waschen entweder in den Trockner gegeben oder zum Trocknen aufgehängt. Weil Molton extrem saugfähig ist und auch nach 1400 Touren im Schleudergang noch mächtig schwer ist, ist davon auszugehen, dass das Trocknen im Trockner eine recht teure Angelegenheit ist. Da ohnehin eine komplette zweite Garnitur Ötti-Textilien zur dauerhaften Fleecehaltung benötigt wird, können die Stoffe auch in Ruhe – kostengünstig – an der Luft trocknen.

Meerschweinchen Fleece trocknen

Bevor im Ötti-Gehege die zweite Garnitur Molton und Fleece ausgelegt werden kann, sollte dort noch einmal durchgefegt werden. Gelegentlich empfiehlt sich auch ein feuchter Wischgang mit einem Schuss Zitroessenz, um Pipiflecken vom Gehegeboden zu entfernen.

Wieviel kostet Fleecehaltung?

Bei den Kosten für Fleecehaltung müssen die Kosten für die Anschaffung der Materialien, aber auch für die regelmäßige Wäsche berücksichtigt werden. Die Preise für Molton und Fleece schwanken stark, je nach Qualität und Design. Die Öttis haben gut 100 Euro für eine doppelte Ausstattung des halben Schweineheims (dies entspricht knapp 3 Quadratmetern) ausgegeben. Darin sind die Materialkosten für die Fleecepads und drei Waschsäcke eingeschlossen.

Die Kosten für die Wäsche sind natürlich je nach Energieeffizienzklasse der Waschmaschine, Strom- und Wasserpreisen und dem gewählten Waschprogramm sehr unterschiedlich. Die Textilien der Öttis für knapp drei Quadratmeter (Fleece und Molton) passen gerade so in eine Waschmaschine hinein. Bei größeren Fleeceflächen und regelmäßigem Pad-Wechsel fallen mehrere Waschgänge pro Reinigung an. Zudem haben die Öttis noch die andere (mit Einstreu befüllte) Hälfte des Schweineheims, in der sie tendenziell mehr Hinterlassenschaften hinterlassen. Generell ist das Schmutzaufkommen in dem relativ „dünn" besetzten Gehege mit vier Schweinen auf gut fünf Quadratmetern eher gering. Den Öttis genügt eine wöchentliche Reinigung ihres Schweineheims 3.0. In dichter besetzten Gehegen wird dagegen häufiger eine Reinigung fällig.

Meerschweinchen Fleece Schmutz

Grob überschlagen ergeben sich pro Jahr für ein Meerschweinchengehege mit zwei Bewohnern auf drei Quadratmetern (da die anderen beiden Öttis ja statistisch gesehen immer in der Einstreuhälfte wohnen) laufende Waschkosten von ca. 50 Euro, wenn man vom groben Schätzwert von einem Euro pro Waschgang (OHNE Einsatz des Trockners!) ausgeht.

Im Vergleich brauchen die Öttis für ihr gesamtes Schweineheim pro Monat Holzflockeneinstreu im Wert von ca. 12 Euro. Für das halbe Schweineheim fallen also ca. 6 Euro pro Monat an. Das entspricht einem Jahresverbrauch an Holzflockeneinstreu von ca. 72 Euro plus evtl. zusätzliche Entsorgungskosten (Biotonne, Mülldeponie, Bohnenendlager).

Meerschweinchen Fleece Schmutz

Im ersten Jahr kostet somit die Fleecehaltung (bei Berücksichtigung der Anschaffungskosten) ca. 150 Euro, während Einstreuhaltung mit ca. 72 Euro um die Hälfte günstiger ist.

Nach zwei Jahren nähern sich die Gesamtkosten beider Haltungsformen etwas an: Fleece: 200 Euro; Einstreu: 146 Euro.

Auch nach drei Jahren liegt die Einstreuhaltung preislich noch vorne: Fleece: 250 Euro; Einstreu: 216 Euro.

Nach vier Jahren sind die Kosten auf beiden Seiten vergleichbar: Fleece: 300 Euro; Einstreu 288 Euro.

Erst nach fünf Jahren haben sich die hohen Anschaffungskosten der Fleecehaltung bezahlt gemacht: Fleece: 350 Euro; Einstreu: 360 Euro. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Stoffe durch das ständige Waschen und Fegen so stark beansprucht werden, dass schon vor Ablauf der fünf Jahre neue Textilien angeschafft werden müssen.

Meerschweinchen Fleece Schmutz

Preislich sind also Fleecehaltung und Einstreuhaltung (über Jahre hinweg betrachtet) halbwegs vergleichbar. Verwendet man allerdings einen Wäschetrockner, ist die Fleecehaltung deutlich teurer als die Verwendung von Einstreu. Es sei denn, man trocknet gebrauchte Einstreu ebenfalls im Trockner…

Welche Vorteile hat Fleece gegenüber Einstreu?

Der bedeutsamste und wirklich große Vorteil von Fleecehaltung gegenüber Holzflockeneinstreu ist die Staubfreiheit. Das Gehege und auch der gesamte Raum sind nahezu staubfrei und auch die Einstreuflocken, die gewöhnlich in einem Haushalt mit Meerschweinchen überall zu finden sind, bleiben einem bei der Fleecehaltung erspart.

Dadurch, dass die Stoffe immer wieder verwendet werden, hat man nur einmalige Anschaffungskosten - die zugegebenermaßen recht hoch sind. Außerdem werden nach längerer Zeit durch Verschleiß auch Neuanschaffungen nötig sein.

Der regelmäßige mühsame Transport und die Bezahlung von Einstreuflocken entfallen. Auch die Entsorgungskosten, die für Stadtmenschen für die benutzten Einstreuflocken anfallen, spart man sich bei der Fleecehaltung.

Ein weiterer auffälliger Unterschied zur Einstreuhaltung ist die Geräuschkulisse. Auf einem Fleeceuntergrund hört man Meerschweinchen kaum. Die Trippelgeräusche der Pfoten sind sehr leise und gedämpft. Raschelgeräusche gibt es auf Fleece gar nicht (außer im Heu).

Meerschweinchen Muffi mit Fleecefuss

Aus hygienischer Sicht hat Fleece den Vorteil, dass keine Essensreste u.ä. untergebuddelt werden können. Alles bleibt sichtbar auf der Oberfläche liegen und kann entfernt werden. Auch für frisch operierte oder verletzte Tiere bietet Fleece den Hygienevorteil, dass weder Staub noch Krümel eine Wunde verunreinigen.

Meerschweinchen Muffi rasiert

Letztlich bietet Fleece für Meerschweinchen auch einen hohen Laufkomfort. Der Stoffuntergrund liegt fest auf dem Gehegeboden und bietet auch bei Schnellstarts einen sichereren Auftritt. Meerschweinchenpfoten haben auf Fleece eine gute „Bodenhaftung", sodass auch wildes Gehoppel und schnelles Gedüse ohne Einstreufontänen oder Wegrutschen möglich sind.

Welche Nachteile hat Fleece gegenüber Einstreu?

Die hohen Anschaffungskosten (insbesondere bei großen, artgerechten Gehegen) stellen eine recht hohe Hürde dar. Um Fleecehaltung einfach nur mal für ein paar Wochen auszuprobieren, sind die Materialien einfach zu teuer. Da ein doppelter Satz zur dauerhaften Befleecung notwendig ist und da extrem billige Materialien auch nicht die besten Wasch- und Saugeigenschaften haben, ist ein recht hoher Erst-Einsatz nötig, um einen Versuch in der Fleecehaltung zu starten. Selbst bei dauerhafter Fleecehaltung geht die Rechnung mit den „einmaligen" Anschaffungskosten nicht ganz auf, da die Stoffe ständig gewaschen und mit Heu und Co bekrümelt und kräftig gefegt werden. Somit ist der Verschleiß abzusehen und gelegentliche Neuanschaffungen von Stoffen sind unvermeidlich.

Zudem ist zur Fleecehaltung ein Mindestmaß an handarbeitlichem Geschick notwendig, um Fleecepads herzustellen. Eine Nähmaschine und zumindest Grundkenntnisse zur Verwendung derselbigen sollten vorhanden sein, um die Erstausstattung selbst herstellen zu können.

Meerschweinchen Flummi mit Petersilie

Neben den Anschaffungskosten sind auch die laufenden Kosten für die häufige Wäsche und ggf. Trocknung (insbesondere angesichts der steigenden Energiekosten) bei der Fleecehaltung nicht zu verachten. Darüber hinaus muss man sich bewusst sein, dass die Wäsche und Trocknung zusätzlich zur eigentlichen Gehegereinigung Zeit in Anspruch nimmt und Waschmaschine und Waschküche nahezu ständig mit Ötti-Textilien belegt sind. Irgendwie muss die eigene Wäsche ja zwischendurch auch noch gewaschen und getrocknet werden.

Weitere Arbeit fällt in der Waschküche an, die regelmäßig von Ötti-Textilien vollgekrümelt wird. Heureste und Haare müssen auch dort regelmäßig aufgefegt werden.

Da auf Fleece alle Hinterlassenschaften der Schweinchen sichtbar oben liegenbleiben, müssen diese täglich weggefegt werden. Dies nimmt je nach Gehegegröße ca. zehn Minuten Zeit in Anspruch. Trotz dieser täglichen Bemühungen lassen sich die Textilien nicht völlig rückstandsfrei säubern. Heu und Haare bleiben immer in gewissen Mengen darin hängen. Zum einen verbleiben diese in der Waschmaschine oder in der Waschküche, zum anderen bleiben sie aber auch in den Stoffen hängen, sodass das frisch ausgelegte Gehege mit vollgehaarten und heubekrümelten Stoffen trotz aller Arbeit nicht 100% sauber aussieht.

Für die Öttis ergibt sich durch Fleece der Nachteil, dass sie einem ihrer liebsten Hobbys nicht nachgehen können: Buddeln. So hübsch Fleece auch aussieht – er bleibt ein unnatürlicher Wohnuntergrund für Meerschweinchen, der eine Menge Beschäftigungsmöglichkeiten verhindert, denen Öttis normalerweise nachgehen. Das Scharren, Wühlen und Buddeln ist im Fleecegehege nicht möglich.

Meerschweinchen Flummi buddelt im Fleece

Auch bei der Reinigung zeigt Fleece einige Nachteile. Zum einen muss das Gehege großflächig leergeräumt werden, um die großen Stoffteile hochheben zu können, zum anderen müssen die großen Stoffbahnen nach einer gewissen Zeit komplett gereinigt werden, auch wenn nur bestimmte Stellen beschmutzt sind. Teilreinigungen, wie sie bei Einstreu möglich sind, funktionieren bei Fleecehaltung in dieser Form nicht.

Die Erfahrung der Öttis war zudem, dass Fleece offenbar nicht so eine gute Federung bietet wie Einstreuflocken. Drückt man von oben auf Die doppelte Fleece-Molton-Schicht, so spürt man den harten Untergrund deutlicher als bei einer ordentlichen Einstreuschicht. Muffin, die nach einer großen Operation zwei Wochen ausschließlich auf Fleece gewohnt und krankheitsbedingt viel auf einer Stelle gesessen hat, hatte anschließend Druckgeschwüre an den Pfotenballen. Wir wissen nicht, ob dies auf Einstreuflocken auch passiert wäre (da Einstreu wegen der frischen OP-Wunde auch keine Option gewesen wäre), allerdings schien Fleece auf Dauer nicht genügend Federung für die empfindlichen Öttipfoten zu bieten. Daher ist alleinige Fleecehaltung bei Meerschweinchen mit eingeschränkter Beweglichkeit langfristig nicht zu empfehlen.

Ein weiterer Nachteil von Fleece ist die fehlende Geräuschdämpfung. Während Einstreuflocken, die volumig auf dem Gehegeboden liegen, laute Öttigeräusche akustisch dämpfen, ist Fleece verhältnismäßig flach und lässt das hölzerne Schweineheim mit ordentlich Luft darunter wie einen Resonanzkörper klingen. Fallende Öttibohnen bringen zum Glück nur geringe Geräuschbelästigung mit sich.

Meerschweinchen Fleecekante

Ein Lokschuppen, der nachts um 3 Uhr von einem putzmunteren, übermütigen Schwein mit der Nase hochgeboxt wird und dann mit vollem Gewicht und einem kräftigen “Baaa-Rummmmmm“auf den Boden rumst, lässt einen dagegen senkrecht im Bett stehen. Mehr als einmal schlichen Zweibeiner nachts durchs Haus, um mögliche Einbrecher zu stellen, bis irgendwann die Erkenntnis einsetzte, dass es Muffi im Schlaf unter dem Lokschuppen einfach ein bisschen eng geworden ist. Für Meerschweinchen mit Ambitionen zum Bongospielen ist ein befleectes Schweineheim eine super Gelegenheit für musikalische Experimente. Für Zweibeiner, die im selben Gebäude gerne nachts durchschlafen möchten, stellt es dagegen unter Umständen ein Problem dar.

Einstreu- und Fleecehaltung zur gleichen Zeit?

Eine Möglichkeit, um den Fegeaufwand der Fleecehaltung etwas einzugrenzen und den Öttis gleichzeitig die Möglichkeit zum Buddeln zu geben ist die gemischte Haltung, bei der Teile des Geheges mit Fleece ausgelegt werden und Teile mit Einstreu ausgestreut werden. Für Öttis mag diese Kombination die Vorteile von beiden Untergründen bringen: Sie können in einem Teil buddeln und wühlen und im anderen Teil wild rennen und düsen. Für das Reinigungspersonal ergeben sich aus der Mixhaltung allerdings auch kombinierte Nachteile: Trotz der Extraarbeit der Fleecehaltung ist der Raum nicht staubfrei und die Einstreuflocken werden kontinuierlich in die Gehegeteile mit Fleeceboden verschleppt. Somit fällt noch mehr Arbeit an, um ständig verschleppte Einstreuflocken vom Fleece abzufegen. Optimal ist das nicht.

Meerschweinchen Fleeceuebergang
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